Offene versus integrierte Telematik-Systeme?
Der Quantensprung in der Fuhrparklogistik: Telematik verknüpft Daten und Informationen
Firmeninterne Fuhrparkstrategien und Flottenmanagement kommen längst nicht mehr ohne digitale Technologien aus. Optimierte Abläufe in der Kommunikation zwischen Fahrer und Fahrzeug steigern Effizienz, Transparenz und Wertigkeit in der physischen Warenwelt. Ohne digitale Technologien wären zeitgemäßes Reporting, Datenerfassung, Controlling und modernes Tourenmanagement heute kostengünstig nicht mehr denkbar. Man denke nur an die Auswertungs-Systeme für den digitalen Tachografen, an die Routenverfolgung, Fahrtenbuchkontrolle, Fahrerkommunikation, an die Reifendrucküberwachung oder die Temperaturüberwachung der Ladung. Man kann klar sagen – Telematik-Systeme erfreuen sich einer steigenden Nachfrage!
Veränderte Logistik-Szenarien
Der Einsatz von Telematiklösungen wirkt sich vereinfachend und optimierend auf die Regie von Warenströmen und den Austausch im eigenen und zwischen verschiedenen Unternehmen aus. Innovative Möglichkeiten der Datenkoordination führen zu kosteneffizient gesteigerten Betriebsabläufen und Unternehmensergebnissen. Nicht nur die Einzelleistungen von Ortungssystemen wie Streckenoptimierung, Sicherheitsstandards, reibungslose Disposition überzeugen in Rentabilitätskategorien denkende Fuhrparkleiter. Auch die Hauptargumente – Einsparungen im Kraftstoffverbrauch des Firmen Fuhrparks und Reduzierung des COs-Ausstoßes – lassen keinen Zweifel daran aufkommen, dass Telematik in Zukunft zur Standardausrüstung von zukunftszugewandten Unternehmen gehört.
Nicht unwesentlich trägt eine kooperative Kommunikation zwischen Firmenführung und Fuhrparkmitarbeitern respektive die Kommunikation mit Fahrer(n) zu einer erfolgreichen Nutzung bei. Eine stetig steigende Zahl von Vernetzungs- und Integrationsmöglichkeiten erweitert auch die Wirkbreite der Funktionen. – Dass diese Entwicklung, die primär den betrieblichen Nutzern zu Gute kommt, nicht nur Großbetrieben, sondern auch kleinen Anwendern zu einer effizienten und kostensparenden Fuhrpark- und Flottenmanagement verhilft, parallel dazu die Werthaftigkeit von Daten erhöht, verwundert angesichts überzeugender Resultate kaum.
Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung sichern Zukunftschancen
Telematik professionalisiert Fuhrpark und Flotten. Vorausgesetzt, es werden kollaborative Systeme eingesetzt, die die Verfahrenswege zwischen Produzenten, Logistikdienstleister und Empfängern immer stärker miteinander vernetzen. Die IT spielt auf der Klaviatur der übergreifenden Unternehmensprozesse einen immer bedeutenderen Part. Die intelligente Logistik von Energie-, Geld-, Waren-, Daten- und Personenströmen zum Wohle von Effizienz und Wertsteigerung wird durch optimierte Informationsübertragung entlang der Wertschöpfungsketten entscheidend vorangetrieben. IT als wichtiges Instrument für Produktivität und Leistungssteigerung nimmt innerhalb der Unternehmen eine steigende Wertigkeit ein, seitdem Arbeitskraft und Kapital bei der innerbetrieblichen Leistungssteigerung an ihre Grenzen gestoßen sind. IT unterstützt übergreifende Unternehmensprozesse, Warenflüsse und Supply Chains und eine effiziente Verwaltung, ist unentbehrlich im Personalwesen, in der Buchhaltung, Kommunikation, Forschung und Entwicklung. Warum sollte es sich bei der Organisation und Steuerung einer Fuhrparkstrategie oder eines modernen Flottenmanagements anders verhalten?
Zukunftsfähig und hocheffizient sein? Telematik führt in die Spur
Noch vor Jahren genügte es, den Fuhrpark up-to-date zu halten. Heute ist er ein Dreh-und Angelpunkt im Unternehmen mit Blick auf Zukunftsfähigkeit und Nachhaltigkeit, auf Marktfähigkeit und Marktpräsenz. Kostengünstig handeln, umweltfreundlich wirtschaften und ressourcenschonend denken heißen die Maximen heutiger Unternehmensführung. Der Fuhrparkverwalter alter Prägung mutierte über die Jahre zum agilen und IT-versierten Fuhrparkmanager. Innovative Telematik hat daran nicht unerheblichen Anteil. In der erforderlichen Vernetzung zwischen verschiedenen Absendern und Empfängern hat die stetig wachsende Digitalisierung einen Qualitätssprung ermöglicht. Komplexer, anspruchsvoller, schneller, flexibler und gleichzeitig kostengünstig und komfortabel – so sollten Fuhrparkdisposition und Management heute betrieben und auch von außen wahrgenommen werden. Sprit- und Ressourcensparen beginnt nicht erst mit dem Einsatz von schadstoffarmer Technik, sondern in der logistischen Vernunft eines Flottenparks.
Kluge Disposition, Auslastung und Einsatzregelung, schonende Fahrweisen, reduzierte Sicherheitsrisiken und das Hinauszögern von Verschleiss – das sind nur einige Vorteile, die Telematik mittelbar für Unternehmen bedeutet. Für den unmittelbar Betroffenen – den Fahrer – bedeutet dies nach einer anfänglichen Umstellung eine erleichterten und unkompliziertere Arbeitsgestaltung. Die Ökobilanz des Unternehmens bewegt sich im grünen Bereich und die Fahrergesundheit, Arbeitsausführung und Arbeitssicherheit werden durch frühzeitige Informationen zu Verkehrsbehinderungen, Staus oder Baustellen drastisch erhöht. Auch der Nachweis von Lenk- und Ruhezeiten und die Erfüllung gesetzlicher Auflagen sind von Anbeginn ab kein Problem mehr. Modernes Reporting und die Kommunikation zwischen dem Unternehmen und den nicht ortsfesten Produktionsmitteln (Flotteneinheiten) etwa zu Routenänderungen oder Auftragsdetails reduzieren Kosten und verhindern Zeitverluste. Stichworte: Digitaler Tachograf. Kommunikation mit Fahrer.
Die Frage, die sich jedes Unternehmen mit Fuhrpark stellen muss, heißt: Offene oder integrierte, kosteneffiziente Telematik?
Ein Telematiksystem besteht in der Regel aus drei Komponenten: Einer Cloudlösung, einem Bordrechner in den nicht ortsgebundenen Einsatzfahrzeugen und einer bidirektionalen Datenkommunikation. Ein integriertes Telematiksystem führt relevante Daten aus unterschiedlichen Telematik-Systemen zusammen. Es verspricht ein Mehr an Sicherheit und eine spürbare Einsparung von Kosten. Was bietet demgegenüber offene Telematik in Bezug auf Datenverfügbarkeit, Transparenz der mobilen Ressourcen und Erhöhung der Fuhrpark-Effizienz? Vor- und Nachteile der beiden Modelle werden im Folgenden einander gegenübergestellt.
Wo liegen die Herausforderungen von Telematik-Systemen in Unternehmen?
Unternehmensintern ist Digitalisierung auf allen operativen Ebene ein bedeutendes Thema, dem in naher Zukunft immer mehr Beachtung geschenkt werden wird. Vernetzte System haben auch in die Logistik längst Einzug genommen. In einer digitalen Gegenwart, in der Kundenanfragen bereits auf Social Media Accounts entgegengenommen und beantwortet, neue Mitarbeiter online gefunden werden, müssen Unternehmen sich progressiv aufstellen, um der digitalen Verfügbarkeit und dem geänderten Anspruchsverhalten von Zielgruppen in Gänze zu genügen. Intern bedeutet Digitalisierung eine umfassende Teilhabe an einem durchgreifenden Ökonomisierungsprozess, der Effizienzsteigerung, Produktivitätszuwächse und Rentabilität sowie eine gesteigerte Wertschöpfung verspricht.
Markterschließung und Innovation sind im Zuge der Digitalisierung erheblich einfacher geworden, jedoch ist die Entwicklungsgeschwindigkeit rasant gestiegen. Den tiefgreifend veränderten Bedürfnissen zunehmend mobiler und informierter Kunden müssen die auf dem Markt Agierenden mit weiterer Digitalisierung wie mobilen Services und anderen intelligenten Tools. begegnen. Der Einsatz des vernetzen Fahrzeugs und moderner digitaler Applikationen kann in hohem Maße dazu beitragen, Routinetätigkeiten zu minimieren respektive effizient zu gestalten. Ein entscheidender Schritt, der hilft, leistungsorientiert und wettbewerbsfähig an die Mitbewerber aufzuschließen und seine Marktposition zu wahren. Die Folgen können sich sehen lassen: Kosteneffizienz, Beweglichkeit und Transparenz!
Was bedeuten diese Überlegungen für Unternehmen, die einen Fuhrpark oder eine Flotte effizient managen müssen und das Optimum erzielen wollen?
Die weltweite Digitalisierung lässt sich auf jeden Fuhrpark übertragen, der richtig verstanden zum „digitalen Flottenmanagement“ aufsteigt. Diese Marktchancen zu vernachlässigen, könnte sich als fatal erweisen, denn heutiges Fuhrparkmanagement fordert den ganzen Mann. Es ist in den letzten Jahren ungleich anspruchsvoller, komplexer und komplizierter geworden. Unkalkulierbare Risiken bergen jedoch potenzielle Reibungsverluste. Die Forderungen der Kunden nach immer schnelleren Lieferungen, kostengünstigen Angeboten, unproblematischer Abwicklung und hohem Komfort in allen Prozessschritten hat die Ausgangs- und Geschäftssituation für Fuhrparkbetreiber deutlich verschärft. Parallel zum Auftreten von neuartigen technischen Prozessen sind neue Aufgaben aufgetreten, die bewältigt werden müssen – etwa die Erstellung einer innovativen und effektiven Fuhrparkstrategie, tragfähiger und zukunftsorientierter Konzepte und die Weiterbildung bzw. Führung der Fahrer. Wirtschaftliche Zukunftsfähigkeit, ermöglicht durch kompromissloses Umdenken, ist das Gebot der Stunde.
Die Lenkung einer Firmenflotte beinhaltet eine Fülle an Detailaufgaben und Routineaufgaben und ist mit vielerlei Risiken und Unwägbarkeiten behaftet. Wertvolle Mitarbeiterpotenziale werden gebunden und entwickeln sich zu Zeitfressern oder erweisen sich früher oder später als Kostenfallen. Moderne Verwaltungssysteme dagegen, die mit integrierter Telematik oder offenen Systemen arbeiten, generieren bei der Disposition von Transportfahrzeugen, von Material und Mitarbeitereinsatz unschätzbare Effizienzzuwächse. Nicht zuletzt profitiert die Kommunikation mit (den) Fahrer(n) von den Vorzügen der Telematik. Gesetzliche Vorgaben wie die Auswertung Tachograf werden somit punktgenau und kosteneffizient erfüllt.
Welche Aufgaben übernimmt die Telematik bereits heute?
Die Anbindung von Fahrzeugsystemen und die Verknüpfung von Informationen zwischen verortetem Sender und ortsungebundenem Empfänger ist geprägt von einer stetigen Produktoptimierung und einer damit einhergehenden Erweiterung des Einsatzfeldes. Die klassischen Einsatzmöglichkeiten einer Fuhrpark Telematik reichen von der Kommunikation mit Fahrer, über die Reifendrucküberwachung zur Temperaturüberwachung der Ladung, Öffnung der Fahrzeuge und Routenverfolgung. Die Auswertung Tachograf entspricht den gesetzlichen Kontrollvorschriften in allen Punkten. Fahrerbeurteilung, Wartung und zukünftige Wartungen gehören ebenso selbstverständlich in das Leistungsspektrum der Telematiklösung, die im Fuhrparkmanagement angesiedelt ist.
Telematiksysteme können offen respektive nicht untereinander vernetzt bzw. kommunikativ mit anderen Systemen auftreten (hier lässt die Datenbasis keine tiefgreifenden Vergleiche zu) und nur für einen bestimmten Kreis nutzbar oder herstellerspezifisch auf nicht veröffentlichten Standards basieren. Letzteres führt zu Problemen bei Unternehmen mit Mehrmarkenstrategien, da Subunternehmer relevante Daten, wenn überhaupt, auf verschiedenen Übertragungswegen/über verschiedene Systeme erhalten. Für kleine und mittelständische Unternehmen kann dies erhebliche Verarbeitungs- und Kostenprobleme bedeuten. Aus Kostengründen erweist sich eine derartige Lösung für KMUs als eher ungeeignet und ist als zu kostspielig abzulehnen. Die betroffenen Unternehmen müssten mehrere unterschiedliche Systeme anschaffen und anschließen und wären von einem durchgängigen Informationsfluss ausgeschlossen. Systemgrenzen im Informationsfluss entlang der Wertschöpfungskette wären die Folge.
Schlussendlich stellt sich dieses Telematiksystem für KMUs als zu kompliziert und somit ineffizient, weil nicht klar durchschaubar dar. Darüber hinaus sind starke Differenzen in der Echtzeitkommunikation und über Unternehmensgrenzen hinaus zu befürchten. In diesen Fällen mangelt es an einer neutralen Telematiklösung wie dem Modell vernetztes Fahrzeug, das alle in der Lieferkette befindlichen Unternehmen gleichermaßen universell einsetzen könnten.
Eine kritische Gegenüberstellung: Integrierte Telematik versus offene Telematiksysteme
Wie definiert sich ein System? Ein System ist ein aus mehreren Einzelteilen, die in einer nach außen abgegrenzter Struktur organisiert sind, zusammengesetztes Ganzes. Es wird charakterisiert durch eine begrenzte geographische Ausrichtung aus unabhängigen, jedoch untereinander verbundenen und miteinander in Wechselwirkung stehenden Komponenten oder Subsystemen. Ein System reagiert (üblicherweise) auf äußere Einflüsse. In einem dynamischen System können sich bestimmte Größen mit der Zeit verändern, in einem statischen System ist dies nicht der Fall. Ein stabiles System hält Veränderungen in normalem Umfang aus, ein instabiles nicht.“
Was trifft auf integrierte Systeme zu?
Integrierte Systeme sind nicht in der Lage, in bestimmten Kategorien oder in ihrer Gesamtheit sich mit ihrer Umwelt oder ihrem Umfeld auszutauschen, zumindest ist ihre Fähigkeit dazu deutlich eingeschränkter als bei offenen Systemen. Üblicherweise setzt man in der Telematik Proprietäre verschiedener OEM-Hersteller mit integrierten/geschlossenen Systemen gleich. Doch dies ist nicht in jedem Fall zutreffend. Dagegen wird der Begriff „integriertes System“ nicht selten auf ein System angewendet, das wie „aus einem Guss“ besteht, bei dem also alle Komponenten in perfektem Maß zueinander passen und optimal aufeinander abgestimmt sind. Diese Systeme bestehen nicht selten aus einzelnen Komponenten, die vom selben Hersteller stammen. In seltenen Fällen kann es sich bei einem integrierten System auch um einen Verbund aus teilweise offenen Systemen handeln, die über Schnittstellen miteinander zur gegenseitigen Kommunikation fähig sind.
Was kennzeichnet ein integriertes System?
Ein integriertes System bietet eine hohe Tiefe mit gleichzeitig sehr hohem Detaillierungsgrad, der sich in der Anwendung als nützlich erweist. Die anwendenden Unternehmen profitieren von einer maßgeschneiderten, individuellen Lösung, die die real vorliegenden betrieblichen Bedürfnisse und Problemlagen aufgreift. Allerdings mangelt es hierbei an Schnittstellen zu weiteren Unternehmensinstanzen wie dem Warenwirtschaftssystem, den ERP-Systemen und den Tourenplanungs- und Dispositionssystemen. Auch wirken sich fehlende Schnittstellen zu Werkstattsystemen, Tankabrechnungssystemen, Auswertungssystemen für den digitalen Tachographen wertmindernd aus. Als Mangel gelten auch nicht vorhandene Kontaktstellen zu Buchhaltungssystemen wie Anlageverwaltung und Finanzen und zu Personaleinsatz-Systemen. Wäre das einzelne Defizit noch abzufedern, wirken sich die Mängel in Gänze jedoch belastend und die gewünschte Effizienz mindernd aus. Negativ und konterkarierend zu beurteilen sind auch die in der Regel hohen Entwicklungs- und Anschaffungskosten und der Kostenaufwand im laufenden Unterhalt. Den individuellen Systemlösungen, die auf ein einzelnes Unternehmen angepasst sind, fehlt es meist an kritischer Scaleability, also der Anpassungs- und Skalierbarkeit sowie der Flexibilität. Auch weiterführende Kompatibilität lassen integrierte Systeme nicht erwarten.
Offene Systeme sind das, was der Begriff sagt: Offen für sehr vieles!
Von offenen Systemen sprechen wir, wenn Hard- und Software-Implementierungen innerhalb der Telematik spezifischen Standards entsprechen, die den ungehinderten und unkomplizierten Zugang zu den Lösungen verschiedener Hersteller erlauben. Dabei existieren unterschiedliche Ausprägungen: Einmal die offenen Systeme, bei denen die Sammlung von Standards formal definiert ist und diejenigen, die einfach aus De-facto-Definitionen bestehen. Relevante Merkmale beziehen sie aus ihrer Portierbarkeit, Skalierbarkeit und Interoperabilität. Letzteres wird als bedeutendstes Merkmal gesehen, auf das ein offenes System auch generell abzielt. Bei einem offenen System vereinen sich verschiedene Systeme, die unterschiedliche Funktionen aufweisen und teilweise von verschiedenen Herstellern stammen, zu einer gemeinsamen Zielerreichung. Gelungen ist dieses offene System, wenn es der Anwender es als homogenes System wahrnimmt und nutzt.
Mit welchen spezifischen Merkmalen entlasten offene Telematik Systeme den Anwender?
Offene Systeme sind in der Lage, sich geschmeidig auf äußere Einflüsse oder Veränderungen einzustellen. Das macht sie reaktionsschnell und wendig. Ihre Kooperationsfähigkeit ist hoch: Sie sind in der Lage, mit anderen offenen Systemen problemlos zu kommunizieren. Die Möglichkeit, offene Systeme erweitern und skalieren zu können, ist als eine Art Investitionsschutz zu verstehen. Anwender von offenen Systemen sind unabhängiger von einem bestimmten Hersteller. Auch weil sich die Komponenten verschiedener Hersteller zu einem einzigen System zusammenfügen und integrieren lassen. Ein hohes Maß an Anpassungsfähigkeit und Integrationsfähigkeit zeichnet sie aus, was eine nahtlose und problemlose Kommunikation mit anderen Abteilungen, Lieferanten oder Herstellern in Realtime beinahe zu einem Kinderspiel macht.
Welche Voraussetzungen müssen vorliegen, damit eine unternehmensübergreifende Zusammenarbeit erfolgreich ist?
Offene versus integrierte Systeme
Wie die o.a. Ausführungen zeigen, benötigt hervorragendes Zusammenarbeiten von unterschiedlichen Partnern in der Transportlogisitk den Einsatz von offenen Systemen. Die Erwartungen der Unternehmensleitung oder des Fuhrparkmanagers in der Zusammenarbeit mit externen Partnern in Anwendungssegment Telematik sind vielfältig. Folglich ist in den meisten Fällen zu einem offenen System zu raten. Ein integriertes System macht vor allem dann Sinn, wenn auf eine hohe Integrationstiefe, die sich auf eine Einzelapplikation stützt, abgezielt wird. Ein gutes Beispiel dafür bieten Fahrzeugdaten, die mit Wartungsmeldungen verknüpft werden sollen. Wurde ein Fuhrpark nur mit Fahrzeugen eines einzigen Herstellers bestückt, liegt also eine Monostrategie vor, kann es auch für das Thema Fahrerbewertung interessant sein, ein integriertes System einzuschalten. Stammt die Flotte allerdings von unterschiedlichen Herstellern, muss diese Anwendung nach unterschiedlichen Kriterien erfolgen.
Die Wahl des Anbieters will gut überlegt sein
Auch die Frage, welcher Anbieter der für das Unternehmen am besten geeignete Partner ist, hat weitreichende Bedeutung. Welche Lösungen passen zu welchen Bedürfnissen? Welche vitalen Anforderungen an die Telematik liegen im jeweiligen Unternehmen obenauf und wie können diese mit welchen Hard- und Software-Lösungen überzeugend bedient werden? Welcher Anbieter verfügt über die adäquaten Erfahrungen und mit welchen Innovationen ist dieser bereits aufgefallen? Wie sind seine Angebote international bewertet worden? Diese und ähnliche fallbezogene Kriterien sollten der Entscheidung vorausgehen. Tatsächlich ist es auch so, dass einzelne Anbieter sich auf einzelne Applikationen wie Fahrerbewertung, Temperaturüberwachung oder Tourenmanagement spezialisiert haben. Beobachtet man aber stetig den herrschenden Trend, wird man sich klar für eine Vernetzung der Spezialisten untereinander und gegen die Integration einer Komplettlösung aussprechen.
Unternehmensgrenzen überwinden
Beim Austausch von Informationen und Daten sind Unternehmensgrenzen längst als obsolet anzusehen; Medienbrüche innerhalb von Unternehmensgrenzen lassen sich mit moderner Digitalisierung über Schnittstellen (sog. APIs) noch recht einfach überwinden. Unterscheidet sich allerdings die Art der Daten im Grundsatz, werden an den Informationsaustausch erhöhte Anforderungen gestellt. Ein Beispiel macht es anschaulich: Fz-Daten etwa, die auf dem Fz-eigenen CANbus anliegen, müssen zunächst mit einem Interpreter in eine API-taugliche Darstellung übersetzt und in Echtzeit in die Cloud eingestellt werden.
Die Initiative OpenTelematics hat sich genau die Vereinfachung dieser Aufgabe zum Ziel gemacht. Mobile Auftrags- und Telematikdaten intern und über die Unternehmensgrenzen hinaus digital auszutauschen, ist für Anwender oftmals noch gar nicht oder nur mit unverhältnismäßig hohen Investitionen möglich. Die dazu nötigen Schnittstellen zu vorhandenen ERP- oder Transportmanagementsystemen müssen Lösungsanbieter dann häufig erst unter großem Zeit- und Kostenaufwand realisieren. Durch die Standardschnittstelle ist für alle Lösungsanbieter und Anwender eine einheitliche Grundlage geschaffen, mobile Daten zu digitalisieren und auszutauschen. Über die von OpenTelematics entwickelte Standardschnittstelle kann das Potenzial der Digitalisierung für Kunden nun besser genutzt und Projekte können deutlich schneller umgesetzt werden.
Wirtschaftliche Vorteile nicht unterschätzen
Der mit einem offenen System erzielte Gesamtüberblick führt zu wirtschaftlichen Vorteilen und bemerkenswerten Resultaten wie Kostenreduzierung, Effizienzsteigerung im Fuhrparkmanagement und Wirtschaftlichkeit. Noch sind in diesem Bereich KMU-kompatible Systeme Mangelware. Allerdings zeichnet sich eine klare Tendenz ab, dass diese Systeme, die den Datenaustausch kostengünstig sicherstellen würden, bereits in der Entwicklung sind und unsere Prognose lautet, dass sie in den nächsten Jahren zur Verfügung stehen werden. Sollen diese Systeme aber auch einen kommerziellen Erfolg einfahren, müssen sie als unabdingbare Voraussetzung als offene Telematik-Systeme angelegt sein, in denen die Daten an vor- oder nachgelagerte Systeme weitergereicht werden können.
Resümee: Vorteile der offenen Systeme
Der Aspekt Wirtschaftlichkeit wird jeden Anwender vom Nutzen offener Systeme überzeugen. Nicht jedes offene Telematik-System allerdings ist per se kosteneffizient. Je nach Geschäftsmodell des Anbieters (Projektgeschäft oder Providermodell) stoßen wir auf ein unterschiedliches Preisgefüge. Die Anschaffungskosten für ein offenes System können auf der Anbieterseite moderat gehalten werden, da das offene System nicht nur einen einzigen Individualkunden erreicht, sondern einer breiteren Anwendergemeinschaft zur Verfügung steht. Dass seine Entwicklungskosten erheblich reduziert werden können, kommt dem einzelnen Nutzer zugute. So erwächst aus der Skalierbarkeit eine hohe Kosteneffizienz!
Schnittstellen sind das Zauberwort
Wie Brücken stellen sie definierte Übergänge zwischen den Systemen dar und vermögen selbst ein eigenes System abzubilden. Dies betrifft die Schnittstellen zum Warenwirtschaftssystem, zu ERP-, Tourenplanungs-, Dispositions- und Personaleinsatzsystemen. Auch andere Systeme, wie zu Werkstatt, Tankabrechnung, Buchhaltung (Anlageverwaltung, Finanzierung) werden auf diese Weise integrierbar und nicht zuletzt die Auswertungs-Systeme für den digitalen Tachografen. Genau aus diesem Grund ist ein Verband wie der OpenTelematics e.V. so essentiell für die Digitalisierung im Mittelstand.