Transparenz bei entkoppelten Anhängern
Die Digitalisierung in der Logistik betrifft nicht nur die Logistikdienstleister, sondern alle Akteure, welche dazu beitragen, dass Transparenz in den logistischen Realitäten Einzug halten. Dabei stehen Transportunternehmen zusehends vor der Herausforderung auch ihre gezogenen Einheiten wie bspw. Anhänger, Sattelauflieger oder Wechselbrücken in den digitalisierten Prozessen zu integrieren. In diesem Blogbeitrag zeigen wir Ihnen auf, wie die einzigartige Technologie des ConnectedTrailer© und des ConnectedContainer© funktioniert und wie die betrieblichen Abläufe dadurch kostengünstig optimiert werden können.
Vernetzung bietet ungeahnte Möglichkeiten
Bevor wir uns den verschiedenen Methoden zur Erfassung von gezogenen Einheiten und den damit verbundenen Vorteilen ansehen, lassen Sie uns kurz die Vorzüge der Sichtbarkeit eines mit dem Internet verbundenen Anhängers sprechen. Traditionelle Tracking-Lösungen werden oft an einem LKW selbst angebracht. Eine Herausforderung, die sich mit einem solchen Ansatz ergibt, ist die Transparenz dieser gezogenen Einheiten, wenn diese von einem Zugfahrzeug abgekoppelt sind. Was passiert mit dem Auflieger, der Wechselbrücke oder dem Anhänger, wenn diese nicht mehr mit dem LKW verbunden sind? Wie kann dabei sichergestellt werden, dass das Eigentum rechtmäßig verwendet wird? Insbesondere bei mehrschichtigen Vertragsverhältnissen wie dies zwischen Subunternehmer und Auftraggeber der Fall ist, können gezogene Einheit für längere Zeit vom eigenen LKW losgekoppelt sein. Was wenn das Eigentum in dieser Zeit unautorisiert bewegt oder sogar beschädigt wird? Wenn keine Daten darüber vorhanden sind, was in diesem Zeitraum mit dem Anhänger passiert ist, ist es fast unmöglich herauszufinden, was den Schaden verursacht hat und wer dafür die Verantwortung übernehmen soll. Aber auch in der Disposition ermöglicht eine Asset-Tracking-Lösung Einblicke in die aktuelle Position von beweglichen Gütern, insbesondere wenn diese durch unterschiedliche LKW bewegt werden. Letztendlich lassen sich mit einem Tracking-System auch die Flottenkapazitäten dieser Einheiten deutlich besser auslasten. Mit einem manuellen Protokollierungssystem wie dies heutige Transport-Management-Systeme zur Verfügung stellen ist es unter Umständen schwierig, verlässliche Informationen herzustellen, welche Auskunft darüber geben, wie die Flotte dieser gezogenen Einheiten genutzt wird. Fehler schleichen sich leicht ein und oftmals bereitet es grosse Mühe einen vollständigen Überblick über die Anhänger oder Wechselbrücken zu behalten.
Status Quo der Trailer-Ortung
Gemäss Erhebungen von Berg Insight AB sind weltweit mehr als 20 Millionen intermodale Container sowie über 13 Millionen Anhänger im Einsatz. Allerdings sind davon Ende 2019 erst etwas über fünf Millionen Einheiten mit einer aktiven Tracking-Lösung ausgerüstet. Doch warum ist dies so? Um zu wissen wo sich die gezogenen Einheiten befinden könnten diese bereits heute mit GPS-Tracker ausgestattet werden, welcher über eine autarke Stromversorgung verfügen. Solche Systeme, welche über das GSM-Netz kommunizieren, haben allerdings die Eigenschaft, dass diese einen verhältnismäßig hohen Energiebedarf haben. Aus diesem Grund sind moderne Endgeräte, welche in Anhängern oder Sattelauflieger installiert werden (beispielsweise der PILEUStrailer von fleet.tech, zusätzlich mit dem Bordnetz des Trailers verbunden, um den Akku bei Koppelung zum LKW wieder aufzuladen. Für den Einsatz bei Intermodalcontainer eignen sich hingegen GPS-Tracker mit einer magnetischen Anbringung, welche – in Abhängigkeit von der Anzahl gesendeter Positionsmeldungen – über eine Batterielaufzeit von bis zu drei Jahren verfügen (beispielsweise der STRATUS II von LOSTnFOUND). Diese bewährte Technologie der GNSS/GSM-Tracker haben allerdings ihren Preis in Bezug auf die Initial- und Betriebskosten. Aus diesem Grund hat sich diese Technologie nur für einen Teil der Anwendungen, bspw. in der Temperaturüberwachung oder bei sehr hochwertigen Gütern durchgesetzt.
ConnectedTrailer© versus GNSS/GSM-Tracker?
Mit dem einzigartigen ConnectedTrailer und dem Endgerät VELUMplus, können mobile Güter wie Trailer oder Container in betrieblichen Prozessen mit einer beispiellosen Kosteneffizienz transparent dargestellt werden. Standardmäßig verfügt der extrem energieeffiziente VELUMplus über eine Batterie, die eine Kapazität von über 30.000 Ereignissen übermitteln, und je nach Konfiguration, eine Lebensdauer von vielen Jahren erreichen kann. Dies zu einem Bruchteil der Kosten, wie diese bei GNSS/GSM-Trackern heute der Fall ist.
Dies ist möglich, da der VELUMplus im sogenannten 0G Netz funktioniert. Der heutige Mobilfunkstandard und insbesondere das 5G-Netz, das derzeit in aller Munde ist, ist für breitbandige Mobilfunkkommunikation konzipiert. Anders ist dies beim 0G-Netz von Sigfox. Es ist für eine schmalbandige Kommunikation ausgelegt, um extrem energiesparende Endgeräte an das Internet anzubinden, die bislang nicht angebunden werden konnten. Es ist dementsprechend geeignet kleine Nachrichten, wie beispielsweise Ortungsdaten von Trailern oder Wechselbrücken, bei Bewegung jede Stunde oder häufiger zu übermitteln. Im Gegensatz zum Mobilfunknetz bedarf es deutlich weniger Zellen, da eine Zelle bis zu einer Million Devices verwalten kann und die Signale des Low Power Wide Area basierten Funktechnologie sehr weit reichen: In Städten durch Häuser und Wände hindurch rund 3 bis 5 km. In ländlichen Gebieten rund 30 bis 50 km. Ende 2019 ist das 0G-Netz international bereits in 60 Ländern verfügbar – ohne Roaming-Gebühren und hat in vielen Ländern Europas bereits eine gute oder sogar sehr gute Abdeckung erreicht.
Für welche Anwendungen ist der VELUMplus im Vergleich zu einer GPS/GSM-Lösung geeignet?
Der Schwerpunkt liegt auf Anwendungen;
- die heute keine automatisierte Transparenz über den Standort haben
- für die eine GPS/GSM-Lösung zu teuer ist
- für die eine GPS/GSM-Lösung eine zu kurze Akkulaufzeit hat
- für die keine permanente Stromversorgung gewährleistet werden kann
- für die eine ungefähre Positionsangabe ausreichend ist
Welchen Anwendungen ist ein Endgerät wie der STRATUS II oder der PILEUStrailer dem VELUMplus vorzuziehen?
Dies sind typischerweise Applikationen für welche;
- eine hohe Verfügbarkeit von Positionsmeldungen erforderlich ist
- eine hohe Dichte an Positionsmeldungen während der Bewegung erfordern (< 1h)
- oder zusätzliche Informationen – beispielsweise Temperaturdaten – übermittelt werden sollen
Fazit: Die Digitalisierung verändert in Logistik und Supply Chain Management dann viel, wenn geeignete Werkzeuge genutzt werden, um relevante Entscheidungen zu unterstützen. Dies gilt insbesondere auch bei der Frage ob Sattelauflieger, Anhänger, Wechselbrücken oder Container mit einem aktiven Trackingsystem ausgestattet werden sollen. Dabei geht es nicht um den Tool-Einsatz per se, sondern immer um die vorhergehende Prüfung auf den Reifegrad und Wirtschaftlichkeit der eingesetzten Lösung. Damit bleibt die Reise in die digital unterstützte Logistik- und Supply Chain-Welt auch für alle Beteiligten Akteure erschwinglich und effizient.